„Auf Regen folgt Sonnenschein“
Gustavo Avila-Ortiz wurde im spanischen Granada geboren. Derzeit ist er ordentlicher Professor und Vorsitzender des Department of Periodontics am College of Dentistry der University of Iowa in Iowa City (USA). Vor sechs Jahren hat er zum ersten Mal Kontakt mit der Osteology Foundation aufgenommen. Die Osteology Foundation sprach mit ihm darüber, wie es seitdem beruflich für ihn weitergegangen ist, und welche Unterstützung er von der Osteology Foundation erhalten hat.
Von 2015 bis 2019 war Gustavo Avila-Ortiz Mitglied des Teams von THE BOX. Sein erstes Gruppentreffen in Zürich war auch seine erste Reise in die Schweiz. Alle Aspekte dieser Reise haben ihm sehr gut gefallen: Er traf alte Freunde wieder, schloss neue Freundschaften und lernte die Kultur und Vision der Osteology Foundation kennen. In nachfolgenden Onlinetreffen und persönlichen Gruppentreffen arbeitete die Gruppe unter Anleitung und mit Unterstützung des Büros der Osteology Foundation gemeinsam an der Erweiterung, Verfeinerung und Überwachung des Aufbaus und Inhalts von THE BOX.
2016 wurde Gustavo Avila-Ortiz Teil der „Expert-Council-Familie“. „Ich bin so dankbar für die Einladung damals im Jahr 2016. Ich bin sehr stolz darauf und fühle mich geehrt. Seit ich ein Teil dieser „Familie“ geworden bin, war ich hauptsächlich an der Prüfung von Förderanträge teilgenommen und habe auch an mehreren Konferenzen teilgenommen – entweder als Redner, oder als Mitglied des Organisationskomitees. Diese Erfahrungen waren sehr bereichernd und inspirierend.“
Eine Familie kommt immer gern zusammen
„Osteology Monaco 2016 war die erste Fortbildungsveranstaltung der Osteology Foundation, an der ich teilgenommen habe, und es war eine rundum gelungene Sache,“ erinnert sich Gustavo Avila-Ortiz. Zusätzlich zum hervorragenden Programm mit seinen interessanten Vorträgen hat Gustavo Avila-Ortiz die gesellschaftlichen Veranstaltungen sehr genossen. Er traf eine Reihe von neuen Freunden wieder, mit denen er immer viel Spaß hat.
2018 wurde er von der Osteology Foundation als Redner für das Hauptprogramm und Preisrichter des Forschungswettbewerbs im Rahmen des National Osteology Symposium USA (Phoenix) eingeladen. Thema seines Vortrags war „Maxillary Sinus Augmentation“ (Kieferhöhlenaugmentation). Er hatte Gelegenheit, sich das Podium mit fachlichen Giganten zu teilen und hat sehr viel von ihnen gelernt. Gustavo Avila-Ortiz: „Mein Kompliment an die Vorsitzenden Pamela McClain und William Giannobile und an das restliche Team für die Organisation eines so hochklassigen Events.“
2019 hat Gustavo Avila-Ortiz als Redner im Rahmen der Sitzung der Osteology Foundation am Jahrestreffen der AAP (American Academy of Periodontology) teilgenommen. Weitere Vortragende waren Purnima Kumar, Frank Schwarz und Paul Rosen. Titel seines Vortrags war „Optimizing Single Tooth Replacement by Leveraging on Regenerative Therapy and Digital Technologies“ (Optimieren des Einzelzahnersatzes durch Nutzung von regenerativer Therapie und digitalen Technologien). Gustavo Avila-Ortiz ergänzt: „Es freut mich, dass die AAP und die Osteology Foundation, zwei Organisationen, die mir sehr viel bedeuten, eine stabile und für beide Seiten vorteilhafte Zusammenarbeit aufgebaut haben. Durch diese Art von Synergien werden wir gemeinsam stärker.“
Auf Regen folgt Sonnenschein
Seit Anfang März 2019, nach dem Ausbruch der COVID-19-Pandemie, haben sich unser Leben und unser Alltag sehr verändert. Die Geschichte der Zivilisation hat gezeigt, dass der Homo sapiens in der Lage ist, auf schwierige Umstände zu reagieren und sich anzupassen. Und genau das hat auch das Organisationsteam des National Osteology Symposium USA getan: auf die Umstände reagiert und sich angepasst, um trotz aller Widrigkeiten ein hochklassiges National Osteology Symposium zu veranstalten. „Es hat sehr viel Spaß gemacht, Teil einer solch engagierten und dynamischen Gruppe zu sein!“ Gustavo Avila-Ortiz hat das Beste aus der schwierigen Lage gemacht und die Verantwortung als Moderator der Onlinekonferenzen mit viel Enthusiasmus übernommen. Bis zu einem gewissen Grad war die Erfahrung für alle Beteiligten vollkommen neu. „Es hat sehr viel Spaß gemacht, mit Rednerinnen und Rednern zu interagieren, die tausende Kilometer entfernt waren, aber auch, die Stimme der vielen Hundert Teilnehmenden zu sein, die im Laufe der Onlinekonferenz Fragen und Kommentare geschickt haben“, erinnert er sich.
Nach dieser digitalen Erfahrung haben wir Gustavo Avila-Ortiz gefragt, wie seine generelle Haltung zur Bedeutung der Digitalisierung ist. „Die Digitalisierung ist enorm wichtig! Die Erfahrungen mit dem Virtual Osteology Symposium USA im April, dem Virtual Osteology Symposium Sydney im Juni und, erst kürzlich, der Virtual Osteology Research Academy im September, haben gezeigt, dass diese Art der Verbreitung von grundlegenden und klinischen wissenschaftlichen Informationen funktioniert und auch in Zukunft zahllose Möglichkeiten für einen Austausch bietet. Meiner Meinung nach sollte die Digitalisierung als Ergänzung und nicht als Ersatz für herkömmliche wissenschaftliche Präsenzveranstaltungen betrachtet werden.“
Die Chance nutzen
Gustavo Avila-Ortiz erinnert sich an den Moment im Juli 2020, als er die Mitteilung erhielt, dass er und sein Team Forschungsgelder von der Osteology Foundation erhalten würden. Das Projekt heißt „Spatial Co-Localization of Immune And Microbial Cell Populations In Peri-Implantitis Lesions: A Quantitative And Architectural Analysis“ (Räumliche Co-Lokalisierung von Immun- und mikrobiellen Zellverbänden bei Periimplantitis-Läsionen: Eine quantitative und strukturelle Analyse). Wir haben Gustavo Avila-Ortiz gebeten, uns zu erklären, welches Ziel diese Studie hat: „Primäres Ziel ist die Untersuchung der mikrobiellen Dynamik der Wirtszellen bei Periimplantitis-Läsionen durch Bestimmung des entzündlichen Milieus im betroffenen Gewebe, Lokalisierung der wichtigsten Immunzellen, und Zuordnung der mikrobiellen Spezies, die in demselben betroffenen Gewebe co-lokalisiert sind. Wir erwarten, dass diese Studie uns neue Informationen liefert, die das Grundlagenwissen über die Ätiopathogenese von Periimplantitis-Läsionen erweitern werden.“
Gustavo Avila-Ortiz: „Ich werde mich auch in Zukunft um Fördergelder der Osteology Foundation bewerben. Ich finde es toll, dass es verschiedene maßgeschneiderte Möglichkeiten für unterschiedliche Phasen des beruflichen Werdegangs gibt, darunter auch für Nachwuchs- und erfahrene Forscher und Forscherinnen, sowie hohe Zuschüsse zur Förderung von speziellen Projekten mit großem Potenzial, die hohe finanzielle Investitionen erfordern. Die Osteology Foundation ist einzigartig. Sie engagiert sich in der Förderung von Forschung und Ausbildung zum Wohle von Patientinnen und Patienten. Diese Fördermittel sind der Beweis.“
Wie sehen seine Pläne für die Zukunft aus?
„Im Moment bin ich sehr zufrieden mit meiner beruflichen Situation. Ich hatte das Glück und das Privileg, seit dem Beginn meiner engen Zusammenarbeit mit der Osteology Foundation eine Vielzahl von erstaunlichen Menschen treffen und mich mit ihnen auszutauschen zu können. Ich wäre sehr froh, wenn ich auch künftig weiter mit der Osteology Foundation zusammenarbeiten könnte. Ich würde gern weiter an der zentralen Aufgabe der Osteology Foundation mitwirken, weil ich mich stark mit dem Gedanken des Verbindens von Wissenschaft und Praxis der oralen Regeneration durch hochwertige Forschung und Ausbildung identifizieren kann.”
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